Weltdrogenbericht der UN 2014

Ausbreitung synthetischer Drogen

Ausbreitung synthetischer Drogen Mehr Drogenlabore, mehr Crystal Meth: Zunehmend sind Amphetamine im Umlauf. Ein Bericht der Vereinten Nationen zeigt auch: Insgesamt blieb der Drogenkonsum stabil.

 

Die Vereinten Nationen warnen vor der zunehmenden Ausbreitung synthetischer Drogen. Die Herstellung von Amphetaminen, zu denen auch das Rauschmittel Crystal Meth gehört, hat weltweit zugenommen. Das geht aus dem Weltdrogenbericht 2014 hervor (UNODC, 2014).

Weltdrogenbericht der UN 2014
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Weltweit 5 % Drogenkonsumenten

Insgesamt konsumierten im Jahr 2012 weltweit 243 Millionen Menschen mindestens einmal illegale Drogen – das entspricht fünf Prozent der Menschen weltweit im Alter von 15 bis 64 Jahren. Die Zahl der Drogentoten ging insgesamt deutlich zurück. 2012 starben rund 183.000 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Im Vorjahr waren es 211.000.

 

Der allgemeine Drogenkonsum ist zwar stabil geblieben, die sichergestellte Menge an Amphetaminen und die Zahl entsprechender Drogenlabore vor allem in Nordamerika ist jedoch deutlich angestiegen, zeigt das UN-Büro für Drogen und Verbrechen (UNODC) im Weltdrogenbericht 2014. Von den weltweit sichergestellten 144 Tonnen ist die Hälfte in Nordamerika sichergestellt worden, ein Viertel in Ost- und Südostasien.

 

Amphetamine und Designerdrogen nehmen zu

Geschätzte 34,4 Millionen Menschen konsumierten im Jahr 2012 Amphetamine wie Crystal Meth. Damit waren diese hinter Cannabis die am zweithäufigsten konsumierte Rauschmittelart.

 

Eine weitere Herausforderung seien neue psychoaktive Substanzen, sogenannte Designerdrogen, deren Zahl kontinuierlich ansteige. Mitte 2012 gab es noch 251 dieser psychoaktiven Drogen, im Dezember 2013 waren es bereits 348. Die Produzenten dieser Rauschmittel, die oftmals als Alltagsprodukte wie Badesalz oder Düngemittel über das Internet vermarktet werden, arbeiteten oft in einer rechtlichen Grauzone. International kontrolliert und verboten sind 234 Drogen. Insbesondere in den USA und Mexiko entstünden immer neue Drogenlabore.

 

Bessere Überwachung bringt Resultate

Die Überwachung von Grundstoffen sei besonders wichtig. Der Rückgang des Konsums von LSD und Ecstasy zum Beispiel sei vor allem auf die bessere Kontrolle der Grundstoffe zurückzuführen. Die Globalisierung des Chemikalien-Handels habe es Verbrechern jedoch einfacher gemacht, Ausgangsstoffe für die Drogenproduktion abzuzwacken. Man kann davon ausgehen, dass jeweils nur gerade 15 Prozent der entwendeten Grundstoffe Acetanhydrid für die Heroin-Herstellung und Kaliumpermanganat für die Cocain-Produktion abgefangen werden konnten; hier liegt Chancen gegen den Drogenhandel. Eine erfolgreichere Überwachung führe zu höheren Produktionskosten für die Drogenlieferanten. Erste Anzeichen seien sichtbar. Zum Beispiel sei der Preis für einen Liter Acetanhydrid in Afghanistan von 8 US-Dollar im Jahr 2002 auf 430 US-Dollar im Jahr 2011 gestiegen. Legal erworben kostet die Chemikalie 1,5 US-Dollar pro Liter.

 

Opium aus Afghanistan

Ein weiterer Rückschritt im Kampf gegen Drogen stelle der Opiumanbau in Afghanistan dar: Das Land mit der weltweit grössten Anbaufläche habe diese noch einmal um 36 Prozent vergrössert von 154 000 Hektar im Jahr 2012 auf 209 000 Hektar im Folgejahr. Weltweit habe damit auch die Herstellung von Heroin wieder die Höchstwerte der Jahre 2008 und 2011 erreicht.

 

Kokain- und Cannabis-Konsum rückläufig

Die weltweite Produktion von Kokain war hingegen in den Jahren von 2007 bis 2012 rückläufig. In Nordamerika nahm der Konsum seit 2006 beständig ab, ist aber immer noch weit verbreitet. In Südamerika, Afrika und Teilen Asiens hat er hingegen laut UN zugenommen. Die gesamte Kokainproduktion konzentriere sich dabei praktisch auf drei südamerikanische Länder: Bolivien, Peru und Kolumbien, schreibt die UN. 17,2 Millionen Menschen konsumierten demnach 2012 Kokain.

 

Auch der Konsum von Cannabis sei weltweit zurückgegangen, heisst es in dem Bericht: 2012 konsumierten rund 178 Millionen Menschen Cannabis. Gestiegen sei der Konsum allerdings in den Ländern, in denen Cannabis zu medizinischen Zwecken verabreicht wird – so etwa in einigen US-Bundesstaaten sowie in Uruguay.

 

Ecstasy-Konsum am stärkten gesunken

Am stärksten ging der Gebrauch von Ecstasy zurück. Die Zahl der Konsumenten lag 2012 bei 18,8 Millionen und damit drei Prozent niedriger als im Vorjahr.

 

Besseres Gesundheitsangebot

Die Vereinten Nationen mahnen ein besseres Gesundheitsangebot für die Abhängigen an. «In den vergangenen Jahren hatte weltweit nur einer von sechs Drogenkonsumenten Zugang zu Therapieangeboten», kritisiert UNODC-Chef Yury Fedotov. Um das Drogenproblem zu bekämpfen, müsse man sowohl bei den Vertriebsstrukturen als auch bei der Nachfrage ansetzen. Er fordert evidenzbasierte Programme zur Prävention, Behandlung, sozialer Rehabilitation und Integration.

 

Die UNODC empfiehlt ausserdem, Betäubungsmittel für medizinische Zwecke besser verfügbar zu machen, um eine ausreichende Schmerztherapie zu ermöglichen. Einem Missbrauch und der Abzweigung für illegale Zwecke müsse jedoch vorgebeugt werden. Auffällig sei, dass immer mehr Heroin-Konsumenten zwischen Droge und pharmazeutischen Opioiden wechseln.

 

Drogenkonsum in der Schweiz

Die prominenteste Droge in der Schweiz sowie in anderen Ländern ist und bleibt der Alkohol. Es ist aber auch die Droge, deren Konsum am häufigsten in einer Hospitalisation endet. Auffällig beliebt sind auch die koffeinhaltigen Energy-Drinks (52,3 Prozent). Bei den illegalen Drogen ist Cannabis noch Spitzenreiter mit 41 Prozent. Deutlich abgeschlagen folgen MDMA (15,5 Prozent) und Kokain (12,1 Prozent).

Bericht aus protect-it.ch, Ausgabe 32/2014
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